DIE  ANFÄNGE

Fairtrade-Stadt Ahaus

Nachdem im Kreis Borken mit Vreden, Bocholt und Gronau schon drei Städte den Titel „Fairtrade-Stadt“ erworben haben, und auch die Städte  Borken und Stadtlohn versuchen, diesen zu erlangen, ist Ahaus nun ebenfalls auf dem besten Weg, sich den deutschlandweit bisher 263 Fairtrade-Städten anzuschließen. Um dies zu erreichen, müssen insgesamt fünf Kriterien erfüllt werden.

Das erste Kriterium (ein Ratsbeschluss, der festlegt, dass Ahaus den Titel „Fairtrade-Stadt“  anstrebt und dass bei Ratssitzungen und im Bürgermeisterbüro Fairtrade Kaffee und ein weiteres Fairtrade Produkt verwendet werden) wurde bereits erfüllt. Am 09. April 2014 hat der Rat der Stadt Ahaus einstimmig aufgrund eines Bürgerantrages des Eine Welt Ladens Ahaus und des  Arbeitskreises Eine Welt Ahaus e.V.  mit Unterstützung von Herrn Pfarrer Heinrich Plaßmann (St. Mariä Himmelfahrt), Frau Michaele Grote (Schulleiterin des Berufskollegs Lise Meitner) und Herrn Bernhard Herdering (Vorstandssprecher Caritasverband für die Dekanate Ahaus und Vreden e.V.)  dieses Projekt beschlossen.

Das zweite Kriterium, die Bildung einer Steuerungsgruppe, hatte bereits seine Auftaktveranstaltung am 17.06.2014 im Josef-Cardijn-Haus (Jugendheim St. Josef), zu der an 250 Vereine und Verbände, Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden etc. Einladungen verschickt wurden. Die konstituierende Sitzung der Steuerungsgruppe fand am 02. Juli 2014 statt.

Die Kriterien 3 bis 5 wurden sodann in Angriff genommen.

Am 22.03.2017 wurde Ahaus zur „Fairtrade Stadt“ zertifiziert.

Sowohl im März 2019, als auch im März 2021, wurde  Ahaus als Fairtrade Stadt rezertifiziert.

DIE  5  KRITERIEN

www.fairtradetowns.de

Fünf Kriterien, um „Fairtrade‐Stadt“, „Fairtrade‐Landkreis“ oder „Fairtrade‐Gemeinde“ zu werden

1. Es liegt ein Beschluss der Kommune / des Kreistages vor, dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Bürgermeister‐, bzw.
Landratsbüro Fair Trade‐Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet wird. Es wird die Entscheidung getroffen, als Stadt
(bzw. Gemeinde/Landkreis) den Titel „Fairtrade Stadt“ (bzw. Gemeinde/Landkreis) anzustreben.

2. Es wird eine lokale Steuerungsgruppe gebildet, die auf dem Weg zur „Fairtrade‐Stadt“ (bzw. Gemeinde/Landkreis) die Aktivitäten vor Ort koordiniert.

3. In den lokalen Einzelhandelsgeschäften werden gesiegelte Produkte aus Fairem Handel angeboten und in Cafés und Restaurants werden Fair
Trade‐Produkte ausgeschenkt (jeweils mindestens zwei).

4. In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden Fair Trade‐Produkte verwendet und es werden dort Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt.

5. Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade‐Stadt“ (bzw. Gemeinde/Landkreis).

Am Ziel: Nach Erfüllung aller Kriterien und Prüfung durch TransFair e.V. wird der Titel
„Fairtrade Stadt“ (bzw. Gemeinde/Landkreis) für zunächst 2 Jahre vergeben. Danach erfolgt eine Überprüfung, ob die Kriterien weiterhin erfüllt sind.

AHAUS  IST  „FAIRTRADE-STADT“

22.03.2017

„Herzlichen Glückwunsch! Sie können sich jetzt mit ‚my Fair Lady und my Fair Gentleman‘ in Ahaus begrüßen“, so beglückwünschte der Fairtrade-Ehrenbotschafter, Manfred Holz, die Ahauser am Ende seiner Laudatio.

Bevor er dann die Ehrenurkunde an Bürgermeisterin Karola Voß und Beate Hofmann als Vorsitzende der Steuerungsgruppe überreichen konnte, gab es einen bewegenden Rückblick auf die verschiedenen Bemühungen um das Fairtrade Siegel.

Beate Hofmann erzählte von den Anfängen des Eine-Welt-Ladens in Ahaus, nicht ohne sich bei den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern (von 38 – 81 Jahren) zu bedanken.

Seit der Einrichtung der Steuerungsgruppe 2014 konnte sie viele weitere Mitstreiter für den fairen Handel gewinnen. Zusammen mit der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt, dem Berufskolleg Lise Meitner sowie des Caritasverbands Ahaus-Vreden e.V wurden zahlreiche Aktionen geplant. Einige Geschäfte, unter anderem Aldi und K&K, die Gaststätten Enning Barriere, das Schlosshotel, der Haarmühle und die Eissdiele San Remo bieten fair gehandelten Kaffee und andere Produkte an.

Die Feierstunde wurde musikalisch begleitet durch eine Quer-Flötengruppe der Musikschule Ahaus und dem Drumcircle für Flüchtlinge und Deutsche des Caritasverbandes.

Die Aufführung von Kindern des DRK-Kindergartens Burg Funkelstein aus Ottenstein, die 2015 als „Faire Kita NRW“ ausgezeichnet wurde, setzte den Schlusspunkt.

(von Rudolf Schmitz, Ahaus)