Fairer Handel – na und?

7   Fragen und Antworten zum Fairen Handel 

  1. Fairer Handel – was ist das überhaupt?

                                              

Fair ist, wenn der Produzent für sein Produkt einen fairen Preis bekommt – und nicht der Zwischenhändler den Verdienst einstreicht.

Der Faire Handel bietet den ProduzentInnen Partnerschaft statt Ausbeutung:

  • Zuverlässigkeit über einen langen Zeitraum hinweg
  • Transparenz
  • faire Preise für die Produkte, unabhängig von den Weltmarktpreisen
  • fairen Lohn für die Arbeit
  • Beratung und Hilfestellung bei Anbau und Produktion

 

  1. Was bringt der Faire Handel?

          Wem bringt er was?

 

Der Faire Handel ist eine faire Verbindung zwischen dem Konsumenten (also uns) und dem Produzenten!

Wir bezahlen ein bisschen mehr – und den ProduzentInnen in Afrika, Asien und Südamerika wird ein menschenwürdigeres Leben ermöglicht:

  • weitgehende Sicherung der Existenz durch Sicherung des Einkommens
  • keine zwangsweise Kinderarbeit
  • Gleichstellung der Geschlechter
  • menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten
  • soziale Mindeststandards im Bereich Gesundheit, (Schul-)Bildung und im Alter

 

  1. Wer betreibt den Fairen Handel?

 

In ganz Deutschland gibt es ca. 800 Weltläden und ca. 6000 Aktionsgruppen, viele Supermärkte, Universitäten, Kantinen und verschiedene Fair-Handels-Online-Shops, die fair gehandelte Waren vertreiben.

Das größte Fair-Handelshaus in Europa ist die GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Ditten Welt mbH) in Wuppertal mit einer Filiale z.B. in Münster. (www.gepa.de)

Der nächste Eine-Welt-Laden ist in Ahaus, Marienstraße 3 / Ecke Königstraße.

 

  1. Wer kontrolliert den Fairen Handel?

 

Die FLO – FAIRTRADE Labelling Organizations International.

Sie wurde 1997 gegründet und ist die Dachorganisation von 20 nationalen Siegelinitiativen, die das FAIRTRADE-Zeichen in ihren Ländern bewerben und vermarkten. Gleichzeitig ist FLO die Dachorganisation für Produzentennetzwerke (CLAC, AFN, NAP), welche die FAIRTRADE zertifizierten Produzentenorganisationen in Lateinamerika, Afrika sowie Asien repräsentieren. Solche Siegelinitiativen gibt es in 15 europäischen Ländern, in Kanada, USA, Japan, Australien und Neuseeland.
FLO ist eine weltweite Organisation, die für die Festlegung von Standards und die Zertifizierung des Handels mit besiegelten FAIRTRADE-Produkten zuständig ist. Sie inspiziert und zertifiziert Produzentengruppen, die rund eine Million Bauern- und Arbeiterfamilien in mehr als 50 Ländern umfassen.  (www.fairtraide.de)

Auf jeder fair gehandelten Verpackung/Ware zu sehen:

Das alte Logo:                         Das aktuelle, neue, Logo (seit 2003):

 

  1. Wer kauft fair gehandelte Produkte?

 

         Fairer Handel  nur für „Ökos“ oder „Müslis“?

Von wegen!!!

Der Faire Handel und seine Produkte sind für alle und jedermann. Die vielfältige Bandbreite der Produktpalette bietet für jede/n etwas.

Im Eine-Welt-Laden Ahaus sind mehr als 500 verschiedene Produkte erhältlich. Das Angebot reicht von Lebensmitteln  (wie Kaffee, Tee, Kakao, Zucker, Honig, Saft, Schokolade, Kekse, Bonbons, Trockenfrüchte, Nüsse) über Genussmittel (wie Wein und Likör), Klanginstrumente (wie Trommeln, Rasseln, Klangschalen, Flöten, Regenrohre), Kunsthandwerk (wie Kreuze, Kerzen, Kerzenständer, Artikel aus Ton und Glas, Mobiles), Textilien (wie Tischdecken, Babytragetücher, Tischsets, Hängematten, Geschirrtücher, T-Shirts), Korbwaren und Taschen, Lederwaren (wie Taschen, Geldbörsen, Schuletuis), Schmuck (wie Ketten, Ohrringe, Armbänder, Anstecknadeln), Spielzeug (wie Bälle, Wutbälle, Holzspielzeug, Puzzles, Blechautos, Mobiles) bis hin zu Schreibwaren (wie Mappen, Stifte, Kladden, Fotoalben) u.v.a.m.

  1. Kann ich mir das überhaupt leisten?

 

Na klar! – Jeder kann sich die Produkte aus dem Eine-Welt-Laden leisten.

So ist z.B. ein fair gehandelter Fußball schon ab 15,-€ erhältlich – teurer als im Sportgeschäft?

Am Kiosk kostet ein konventioneller Schokoriegel 0,75€. Der fair gehandelte Fairetta-Riegel der GEPA kostet bei uns  0,85 € — reicht das Taschengeld?

Hochwertige Lederhandtaschen gibt es schon ab 25.-€ —  unbezahlbar?

Vergleichen Sie die Preise und Sie werden feststellen, dass faire Produkte für jedermann erschwinglich sind. Und niemand muss für seinen Anteil an etwas mehr Gerechtigkeit auf dieser Welt Nachteile in Kauf nehmen: Sie bekommen für einen fairen Preis ein gutes solides Produkt!

Und auch in unserem Eine-Welt-Laden gibt es regelmäßig Sonder-Angebote!

  1. Was habe ich mit dem Fairen Handel zu tun? Was kann ich tun?

Wir essen zum Frühstück Honig und Schokocreme (aus Afrika…), trinken mittags Orangensaft (aus Brasilien…) und abends Tee  (aus Indien…).

  • Die meisten Kakaoproduzenten haben noch nie ein Stück Schokolade gegessen.
  • Auf den Orangenplantagen arbeiten viele Kinder.
  • Eine Schulausbildung ist für viele Kinder von Teeplantagenarbeitern nicht bezahlbar.

Und was haben wir damit zu tun?

Der Faire Handel trägt dazu bei, dass es eben genau so nicht ist!

Kommen Sie in unseren Eine-Welt-Laden und schauen Sie sich um.

Kaufen Sie bei uns ein.

Sprechen Sie mit Verwandten, Freunden und Bekannten über die Idee des Fairen Handel(n)s.

Helfen Sie mit und kommen Sie in unser Team des Eine-Welt-Ladens.

Chronologische Entwicklung des Fairen Handels

Aus der Solidaritäts-Initiative einiger weniger Menschen ist eine gut organisierte, weltumspannende Bewegung entstanden. Hier stellen wir einige der wichtigsten Etappen dieser Erfolgsgeschichte vor:

1946
• USA: Selfhelp Crafts (heute Ten Thousand Villages) verkauft in den USA Handarbeiten aus Puerto Rico.
1948
• Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris genehmigt und verkündet.
1949
• USA: Gründung von SERRV (heute SERRV International).
1950
• Großbritannien: Der Direktor der englischen Entwicklungsorganisation OXFAM (Oxford Committee for FAMine Relief) bringt von einer Hongkong Reise die Idee mit, Handwerksprodukte chinesischer Flüchtlinge in Oxfam-Läden zu verkaufen.
1956
• Spanien: Gründung der spanischen NGO (Non-Governmental Organization) Intermón Oxfam.
1957
• Niederlande: Junge Katholiken gründen den Verein „Kerkarade“ um Produkte aus der Dritten Welt zu importieren.
1958
• USA: In den USA eröffnet der erste Laden mit fair gehandelter Ware.
1959
• Niederlande: Anfang 1959 wurde in den Niederlanden, angestoßen durch eindrückliche Erfahrungen in der Arbeit der Emmaus-Bewegung des Abbé Pierre in Frankreich, die Stiftung S.O.S („Komitee Steun Onderontwikkelde Streken“ – heute FTO – Fair Trade Original) gegründet.
1964
• Schweiz: Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung in Genf. —> „Trade, not aid“.
• Großbritannien: Die englische Hilfsorganisation Oxfam gründet die erste alternative Handelsorganisation ATO (Alternative Trading Organisation).
• Niederlande: Geburt von Initiativen in den Niederlanden.
• Belgien: Gründung der Stiftung Oxfam-Belgien durch den Baron Allard.
1967
• Niederlande: Die niederländische Stiftung S.O.S startet mit dem Handel von Produkten aus der so genannten Dritten Welt.
1968
• Indien: Zweite Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung in New Delhi. Die Entwicklungsländer haben erneut ihre Forderungen für einen gerechteren Handel präsentiert. Sie werden nicht wahrgenommen.
1969
• Niederlande: Eröffnung des ersten Weltladens in Breukelen.
• Deutschland: Eröffnung der ersten Weltläden.
1970
• Deutschland: Aus Kritik an der offiziellen Entwicklungspolitik organisieren die kirchlichen Jugendverbände AEJ (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V.) und BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) Hungermärsche in 70 Städten der Bundesrepublik und mobilisieren 30 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
1971
• Deutschland: Aus den Hungermärschen entsteht die Bewegung „Aktion Dritte Welt Handel“ (A3WH). Die Ware ist Gegenstand politischen Lernens: „Lernen durch Handeln“.
• Frankreich: Zurück aus Bangladesch ruft Abbé Pierre (Emmaus Bewegung) die französischen Kommunen auf.
• Belgien: Eröffnung der ersten 11 Weltläden.
• Bangladesch: Gründung der Genossenschaft Jute Works, erstes bedeutendes Beispiel einer Fair Handelsorganisation.
1972
• Deutschland: Die Gesellschaft für Handel mit der Dritte Welt wird als deutsche Tochter der niederländischen Stiftung S.O.S in Würselen bei Aachen gegründet. Diese Vorläuferorganisation der GEPA erleichtert den Vertrieb der Waren, die man bis dahin aus den Niederlanden beziehen musste.
• Deutschland: Gründung von El Puente – Verein für Arbeits- und Sozialförderung in Entwicklungsländern e.V.
• Frankreich: Gründung von U.CO.JU.CO, eine Städtepartnerschaft mit dem Bangladesch nach dem Aufruf von Abbé Pierre.
1973
• Niederlande: Die niederländische Stiftung S.O.S Wereldhandel importiert den weltweit ersten fair produzierten Kaffee aus Guatemala. Die Aktion Indio-Kaffee ist unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ erfolgreich.
• Frankreich: Gründung des Unternehmens Artisans du monde.
• Deutschland: Gründung von GLOBO Fair Trade Partner GmbH.
• Schweiz: Eröffnung der ersten Weltläden.
• Mexiko: Ankunft des niederländischen Pater Franz Van der Hoff (späterer Gründer von Max Havelaar) als Arbeiterpriester in Mexiko.
1974
• Frankreich: Eröffnung des ersten Weltladens von Artisans du monde in Paris.

1975
• Deutschland: Die Arbeitsgemeinschaft der 3.-Welt Läden (AG3WL) wird in Frankfurt am Main ins Leben gerufen. In diesem Jahr gibt es 10 Weltläden.
• Deutschland: Gründung der GEPA. Am 14. Mai wird der Gesellschaftervertrag zur Gründung der GEPA als „wirtschaftlicher Arm“ der Bewegung von A3WH e.V., kirchlichem Entwicklungsdienst (KED), Misereor und der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft der Dritte Welt Läden unterzeichnet.
• Österreich: Die EZA – Entwicklungszusammenarbeit mit der Dritten Welt GmbH (heute EZA Fairer Handel GmbH) wird als 100%ige Tochter von S.O.S (niederländische Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit) gegründet und nimmt im November ihre Handelstätigkeit auf.
1976
• Belgien: Gründung des Vereins Oxfam Magasins du monde.
1977
• Deutschland: Gründung der Handelsgesellschaft El Puente – Import und Vertrieb von Gebrauchgegenständen und Kunstgewerbeartikeln zur Förderung von Kleinbetrieben und Genossenschaften in Entwicklungsländern GmbH da der El Puente e.V. einen Handel in der Größenordnung, zu der El Puente allmählich heranwächst, mit seiner ehrenamtlichen Struktur nicht mehr bewältigen kann.
• Österreich: In Innsbruck und Linz entstehen die ersten beiden Dritte-Welt-Läden.
• Schweiz: Am 22 Juni wurde auf Anstoß der Erklärung von Bern die Importgesellschaft OS3 (Organisation Suisse Tiers Monde) gegründet. 1997 wird die Importgenossenschaft in die Aktiengesellschaft Claro fair trade AG umgewandelt.
1978
• Deutschland: Lernen und Handeln stehen gleichgewichtig nebeneinander: „Wandel durch Handel“. Jutetaschen aus Bangladesch werden im gleichen Jahr mit dem Slogan „Jute statt Plastik“ zum Symbol für die Alternativbewegung und für einen anderen Lebensstil.
1979
• Großbritannien: Gründung des Unternehmens Traidcraft.
1981
• Frankreich: Gründung des Verbands Artisans du monde mit dem Ziel eine gemeinsame Basis und gemeinsamer Nutzen der verschiedenen Vereine Artisans du monde zu schaffen.
1984
• Frankreich: Gründung der Einkaufszentrale FAM’Import (die 1994 zu Solidar’Monde wird) von Artisans du monde.
1985
• Deutschland: Nach 10 Jahren gibt es ca. 200 Weltläden in Deutschland.
1986
• Deutschland: Gründung von BanaFair e.V. Der Verein importiert und vertreibt Bananen von Kleinproduzenten, die ihre Früchte unabhängig von multinationalen Konzernen produzieren und vermarkten.

1987
• Frankreich: Gründung der Genossenschaft Andines.
1988
• Deutschland: Weltläden der Region Oberschwaben gründen dwp (dritte-welt Partner GmbH). 2005 wird dwp in eine Fair Handelsgenossenschaft umgewandelt.
• Deutschland: Rapunzel führt sein Firmeneigenes Siegel „Hand in Hand“ ein.
• Niederlande: Start der Siegelinitiative Max Havelaar. Fair gehandelter Kaffee wird zum ersten Mal in Supermärkten verkauft.
• Italien: Gründung der Genossenschaft Ctm Altromercato.
1989
• Gründung der International Fair Trade Association (IFAT) mit Sitz in den Niederlanden. Gründungsmitglied war unter anderem GEPA.
• Deutschland: Da Handelspartner verstärkt nach zusätzlichen Vermarktungsmöglichkeiten fragen, entschließt die GEPA sich ihren Vertriebsweg auszuweiten: Von nun kann man GEPA-Produkte nicht nur im Weltladen, sondern auch im Supermarkt einkaufen.
• Spanien: Gründung der Genossenschaft Ideas.
1990
• Gründung der European Fair Trade Association (EFTA) unter Beteiligung der GEPA.
1992
• Der Verein TransFair nimmt in Deutschland seine Arbeit auf, ebenso die Max Havelaar Stiftung in der Schweiz und der Verein Max Havelaar in Frankreich.
• Erster Lizenznehmer bei TransFair ist GEPA.
1993
• Österreich: Gründung von Transfair Österreich (heute Fairtrade Österreich).
1994
• Gründung des Netzwerkes europäischer Weltläden NEWS! (Network of European Fair Trade Association).
• Luxembourg: Gründung des Unternehmens Terra Roxa.
• Deutschland: Gründung von Contigo Fairtrade GmbH.
1997
• Gründung der Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) mit Sitz in Bonn. FLO vereint die Siegel Max Havelaar, Transfair und Fairtrade.
• Frankreich: Gründung der Plate Forme Française pour le commerce équitable.
1998
• Deutschland: Offizielle Gründung des Weltladen-Dachverbandes e.V.als gemeinsame Dachorganisation der Weltläden und Aktionsgruppen.
• Frankreich: Gründung des Fair Handelsunternehmen Alter Eco.
• FLO, IFAT, NEWS! und EFTA vereinen sich in einem informellen Netzwerk namens FINE.
1999
• Frankreich: Gründung des Vereins Minga (Initiative von Andines).
2000
• Großbritannien: Das englische Städtchen Garstang wird zur ersten Fairtrade-Town.
• Acht Fairtrade- und Umweltschutzinitiativen, darunter FLO und die Rainforest Alliance, gründen die International Social and Environmental Accreditation and Labelling Alliance (ISEAL).
2001
• EFTA, FLO, IFAT und NEWS! verabschieden eine gemeinsame Definition des Fairen Handels.
• Deutschland: Im September organisieren alle Akteure des Fairen Handels erstmalig gemeinsam eine „Faire Woche“ mit Unterstützung des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit).
• Deutschland: Gründung der Firma Südsinn.
• Frankreich: Erste „Quinzaine du commerce équitable“ (gleich Faire Woche in Deutschland) in Frankreich.
2002
• Deutschland: Das Forum Fairer Handel wird gegründet: Mitglieder sind Organisationen, die ausschließlich im Fairen Handel arbeiten wie die GEPA und Akteure, die die Förderung des Fairen Handels als einen der Schwerpunkte ihrer Arbeit sehen wie z.B. Misereor und EED. Die Mitglieder definieren als gemeinsame Basis ein Grundlagenpapier, in dem u.a. die Definition, die strategischen Ziele und die Grundsätze des Fairen Handels verankert werden.
• Frankreich: Einführung der Marke Alter Eco in den französischen Supermärkten.
• FLO präsentiert das internationale Fairtrade-Siegel (Fairtrade Certification Mark).
2003
• Frankreich: Gründung der französischen Genossenschaft Ethiquable. Die 5 Jahre später zum französischen Marktführer wird.
• Starbucks bekommt von Max Havelaar das Label für fairen Handel.
2004
• Südamerika: Gründung des Produzenten-Netzwerkes CLAC – Coordinadora Latinoamericana y del Caribe de Comercio Justo.
• IFAT präsentiert das Logo Fair Trade Organization Mark.
• FLO teilt sich auf in: FLO (Standards und Produzentenunterstützung) und FLO-CERT (Inspektionen und Zertifizierung).
2005
• Afrika: Gründung des Produzenten-Netzwerkes AFN – African Fairtrade Network.
• Asien: Gründung des Produzenten-Netzwerkes NAP – Network of Asian Producers.
• Frankreich: Gründung des ersten (und bis jetzt einzigen) Studiengangs im Fairen Handel: Der DEES EQUISOL wird von der Schule Saint Félix in Nantes angeboten.
• Frankreich: Erste Fair Handelsmesse in Frankreich (Paris).
• Frankreich: Artisans du monde entscheidet sich seine Produkte nicht in Supermärkten zu verkaufen…
• Nestlé führt in Großbritannien und Irland fairhandelszertifizierten Kaffee ein… Transfair Italien reagiert stark auf die Kooperation mit Nestlé.
2006
• Der Discounter Lidl und TransFair verständigen sich in einem Kooperationsvertrag auf eine Zusammenarbeit beim Verkauf von fair gehandelten Produkten. Lidl führt daraufhin ein eigenes Sortiment mit dem Fairtrade-Siegel ein. Dies führt zu erheblichen Diskussionen in der Fairhandelsszene.
• Frankreich: 90% der fair gehandelten Produkte werden in Supermärkten verkauft.
• Schweiz: die Schweizer Bio-Stiftung entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Marktökologie (IMO) das Fair for Life Programm als alternatives Fair Trade Zertifizierungsprogramm.
2007
• Vertreter von Produzentengruppen treten dem FLO-Direktorium bei.
• Frankreich: Ecocert bringt das Siegel „ESR – Equitable, Solidaire, Responsable“ raus, dass ebenfalls fair gehandelte Produkte zertifiziert.
• Frankreich: Offizielle Anerkennung des fairen Handels in Frankreich durch die Unterzeichnung der Regierung der Verordnung für die Gründung der CNCE – Commission Nationale du Commerce Équitable (Nationaler Ausschuss für Fairer Handel). Der CNCE soll über den Fairen Handel informieren, ihn fördern und die Organisationen die ihn vertreiben erkennen.
• Belgien: Gründung der Genossenschaft Ethiquable Benelux.
2008
• Auflösung von NEWS!, Organisation der Weltläden in Europa geht in WFTO Europe auf.
• Frankreich: Erste europäische fair Handelsmesse („Fairtrade in Europe“) in Lyon.
2009
• IFAT wird in World Fair Trade Organization (WFTO) umbenannt.
• Deutschland: Saarbrücken wird die erste deutsche Fairtrade-Town.
• Deutschland: Gründung der Genossenschaft Ethiquable Deutschlandin Berlin.
2010
• Deutschland: Naturland führt das Naturland Fair Siegel ein.
• Seit März 2010 serviert Starbucks in allen Coffee Houses in Deutschland und Europa ausschließlich Espressogetränke mit 100% Fairtrade zertifiziertem Espresso.
2011
• FLO: Mindeststandards für Mischprodukte werden von 51% auf 20% herabgesetzt.
• Deutschland: erstmals wird ein Produkt aus dem Norden, die Milch vom Berchtesgadener Land, mit Naturland Fair als fair gehandelt ausgezeichnet.
2012
• Deutschland: im März kündigt GEPA weniger Produkte mit Fairtrade-Siegel an und im Mai präsentiert sie ihr Zeichen „Fair +“.
• Deutschland: das Forum Fairer Handel akzeptiert Naturland fair, IMO fair for life und Ecocert fair trade als glaubwürdige Fair-Handels-Zertifizierungen.
2013
• Frankreich: nach der Übernahme des Konkurrenten IMO aus der Schweiz sind die Franzosen Ecocert zum weltweit größten Zertifizierungsunternehmen aufgestiegen.
• Frankreich: Ähnlich wie Naturland Fair erweitert Ecocert seine Fair-Handels-Standards um Standards für landwirtschaftliche Produkte aus dem Norden.
• Deutschland: Gründung des FAIR-BAND, Bundesverband für fairen Import und Vertrieb.
• Deutschland: Austritt von TransFair aus dem Forum Fairer Handel.
2014
• Entwicklungen bei Fairtrade International: Mengenausgleich, „Fairtrade Sourcing Programs“ und Siegel für Kosmetik.
• Neues Verfahren bei der WFTO: „Garantie-System“.
• Frankreich: Artisans du Monde entscheidet sich dazu sich von dem Fairtrade-Siegel auf seinen Produkten zu trennen.
• Die Mitgliederversammlung des Weltladen-Dachverbands stimmt dem Austritt bei TransFair e.V. zu
• Deutschland: am 19. Mai wurde die Uni Saarbrücken zur ersten Fairtrade Uni Deutschlands.
• In Deutschland teilen sich die 5 Supermarktketten Aldi, Edeka, Metro, Rewe und Schwarz-Gruppe (= Lidl und Kaufland) inzwischen rund 90% des Marktes.
• Deutschland, im Oktober: „Textilbündnis“, gegründet von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU), hat für alle Bündnispartner verbindliche soziale, ökologische und ökonomische Bündnis-Standards für die gesamte Wertschöpfungskette der Rohstoffgewinnung und der Textil- und Bekleidungproduktion definiert.
→ Die meisten Unternehmen und Verbände wie Otto, Lidl, Kik oder der Handelsverband HDE sind dem Bündnis bisher nicht beigetreten.
→ Hessnatur ist als erstes Unternehmen dem Bündnis beigetreten.
• Deutschland: „Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2014“ – GEPA ist Deutschlands nachhaltigste Marke.
2015
• Deutschland: 40 Jahre GEPA!
• Deutschland: am 21. September wird Saarbrücken „Hauptstadt des Fairen Handels“.
2016

 

Quelle: African Fairtrade Network – Artisans du Monde – Claro – Commerce équitable.com – dwp – El Puente – Ethiquable – EZA – Fairtrade Canada – Fairtrade Deutschland – Fairtrade Österreich – Forum Fairer Handel – GEPA – Misereor – Oxfam – Plate forme francaise du commerce équitable – TAZ – Terra Roxa – Welt & Handel – WFTO